Text: Rexclub Württemberg und Hohenzollern
Foto: mit verschiedenen Rex-Rassen


Der Schwarz-Rex


Foto Schwarz-Rex

Seit nunmehr 70 Jahren können wir die Schwarz-Rexe auf den Ausstellungen bewundern, was wir dem festen Züchterstand zu verdanken haben, der sich in in letzten Jahrzehnten verfestigt hat.


Die Standard-Forderung

Gewichtsmäßig gehört der Schwarz-Rex in die höhere Gewichtsklasse "a", also über 3,5 kg bis 4,5 kg. Von ihrer besten Seite zeigen sich die Schwarz-Rexe erfahrungsgemäß, wenn sie zwischen 4,0 und 4,2 kg wiegen. Liegt das Gewicht über die 4,2 kg oder gar an der Höchstgewichtsgrenze geht teilweise die Eleganz verloren und das Tier wirkt etwas plump. Zudem können sich bei einigen Stämmen Bauchfalten und Beinwammen bilden, die nicht nur unschön wirken, sondern auch entsprechend ihrer Größe bestraft werden.


Position 2 - Körperform und Bau

Bei Körperform und Bau wird der Rextyp gefordert. Er sollte dem Urtyp des Castors-Rex entsprechen. Ein leicht gestreckter Körper mit ebenmäßig verlaufender Rückenlinie und gleichmäßiger Vorder- und Hinterpartie sollte bei jedem Rexkaninchen vorhanden sein. Durch seine kompakte Form ist der Hals durch den kurz aufgesetzten Kopf kaum sichtbar. Der Kopf sollte insgesamt ein wenig länglich sein, Stirn, Schnauzpartie und Backen werden möglichst breit und kräftig verlangt. Die Ohren sollten kräftig und aufrecht in V-Stellung getragen werden. In der Länge müssen sie der Körpergröße entsprechen, doch erscheinen sie wegen des kürzeren Fellhaares etwas länger. Mittellange, kräftige Läufe gehören genauso zu unseren Rexen, wie ein gut abgerundetes Becken und eine aufrecht anliegend getragene Blume. Wie bei allen Rexen muß noch die aufrechte Stellung auf dem Richtertisch verbessert werden, denn auch dies gehört zu einer ausgewogenen Körperform.

Position 3 - Fell

Das Fell ist das rassetypische Merkmal der Rexkaninchen. Es besteht aus der Unterwolle, den Deck- und den Grannenhaaren. Die Deck- und Grannenhaare stehen im Gegensatz zu den normalhaarigen Rassen senkrecht zum Haarboden. Unterwolle, Deck- und Grannenhaare müssen sehr dicht sein und sollten möglichst auf gleicher Höhe abschließen. Von einem stabilen Rexfaktor spricht man, wenn genügend kräftige jedoch nicht mehr als 1 mm überstehende Grannen vorhanden sind. Solche Felle sind besonders wertvoll. Dem gegenüber steht das fast grannenlose oder mit zu wenig kräftige Grannen besetzte Rexfell, welches immer zu weich und dementsprechend auch weniger wertvoll ist. Tiere mit leicht überstehenden Grannen können sich zwar in der Zucht positiv auswirken, bei Ausstellungen werden sie aber mit Punktabzug bewertet. Wir müssen deshalb auch bei den Rexkaninchen zwischen Ausstellungs- und Zuchttieren unterscheiden. Um das Rexfell beurteilen zu können, bedingt es einige Erfahrung und Vergleichsmöglichkeiten. Der Anfänger läßt sich die Unterschiede am besten durch einen erfahrenen Rexzüchter zeigen und eignet sich dann das Können durch Vergleiche an den eigenen Tiere an.


Ähnlich wie beim Havanna-Rex gilt es auch bei den Schwarzen darauf zu achten, daß die Farbe satt, rein und leuchtend ist. Ideal ist ein Lackschwarz wie bei den Alaska, wobei der Glanz -bedingt durch die kürzeren Haare und der fehlenden Grannen- nicht ausgeprägt verlangt werden kann. Auch die Schwarz Rexzüchter kämpfen oft noch mit dem Rost, der sich auch bei diesem Farbenschlag vor allem an den Schenkeln zeigt. Um dies zu vermeiden verzichtet man auf Zuchttiere, welche Rostanflug zeigen. Ebenso sollte man bei den schwarzen Tieren darauf achten, daß sie niemals dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind, abgesehen davon, daß dies kein Kaninchen liebt. Während direkte Sonnenbestrahlung bei fast allen anderen Rassen keinen oder nur einen geringen Einfluß hat, wirkt sich dies bei den Schwarz-Rexen oft sogar verheerend aus. Hinlänglich bekannt ist das Problem der weißen Stichel und Büschel bei den schwarzen Tieren. Ich glaube nicht, daß die schwarzen Rassen anfanglicher für dieses Übel sind, als andere. Bei keiner anderen Rase sind diese aber so gut sichtbar wie bei den Schwarz-Rexen. Dem kann aber durch sehr strenge Selektion abgeholfen werden. Vor allem die weißen Sticheln sind ein Überrest oder ein ganz geringer sich bemerkbar machender Silberungsfaktor. Da Silberung aber dominant ist, vererben sich die Sticheln fast immer mehr oder weniger. Es gilt also nur mit jenen Tieren zu züchten, die keine oder nur ganz wenige Stichel zeigen. Sicher ist es oft sehr hart, ein in jeder Beziehung sehr schönes Tier nur wegen der Stichel aus der Zucht zu nehmen. Dies ist aber der einzige Weg, das Stichel Problem in den Griff zu bekommen. Ein großer Irrtum geistert leider auch heute noch in den Züchterkreisen umher. Wenn die Häsin auf ihre frisch geborenen Jungen steht und sie dadurch leicht verletzt werden, dann entstehen dadurch sicherlich keine Stichel. Die Verletzungen sind ja häufiger auch etwas größer, als das dadurch nur eines oder ganz wenige weiße Haare sprießen. Dies ergibt höchstens weiße Büschel, weshalb diese -vor allem auf der Decke- als viel weniger schlimm angesehen werden können. Diese Büschel finden sich bei regelmäßiger Durchsicht der Tiere und können problemlos entfernt werden. Des weiteren sind die Augen der Schwarz-Rexe dunkelbraun, die Krallen schwarzbraun. Die Unterfarbe ist dunkelblau, je intensiver desto besser.


Franz Gerger 2002



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