Von Interesse dürfte es sein, einmal in alten Ausstellungskatalogen zu blättern. Vom 29.12. bis 01.01.1929 fand in München die Jubiläums-Kaninchen- und Pelzmoden-Schau des Landesverbandes Bayern statt. Unter 1500 Kaninchen wurden auch 53 Rexe gezeigt. Sie wurden als "Castorrex" mit den Farben braun, schwarz, weiß, russenfarbig und fehfarbig ausgestellt. Bei der 35. Leipziger Weltschau vom 01. und 02. Februar 1930 wurden 630 Rexe gezeigt. Die Bezeichnungen der Rexe wurde noch nach der alten Art vorgenommen, alle Tiere wurden als Castorrex bezeichnet unter Hinzufügung der betreffenden Farbe und dabei waren 8 Feh-Rexe. Von den ausgestellten Rexen waren 90 % als verkäuflich gemeldet. Die Verkaufspreise schwankten zwischen 25,-- und 800,-- Mark. Heute haben die Feh-Rexe einen festen Züchterstamm.
Gewichtsmäßig gehört der Feh-Rex zur Gruppe b. Mindestgewicht 2,35 kg. Normalgewicht über 3,00 kg und Höchstgewicht 4,0 kg.
In der Position 2 ist die Gesamterscheinung des Tieres zu beurteilen. Der Körper der Rex-Kaninchen ist leicht gestreckt, Vorder- und ~Hinterpartie sind möglichst gleichmäßig breit und ausgeglichen, wobei sich das Kaninchen von kräftigen und geraden Läufen in mittelhoher Stellung präsentiert. Der Rücken verläuft ebenmäßig und bis zur Blume in einer gleichmäßig abgerundeten Linie. Die Brustpartie ist gut ausgebildet und voll gerundet. Gut gewölbt erscheint die Rippenpartie. Der Hals ist kurz, der Kopf sitzt dicht am Rumpfe auf, Der Rumpf darf sich nach vorne nicht wesentlich verjüngen, eine gleichmäßige Körperbreite gilt als ideal. Die Ohren mit einem kräftigen Ansatz am Kopf ausgestattet, sind fleischig, oben schön abgerundet und aufrecht getragen. In ihrer Länge und Breite müssen sie der Größe des Körpers entsprechen. Die Blume wird gerade, aufrecht und an den Hinterkörper angelegt getragen. Die Schulterblätter liegen fest am Körper an und dürfen sich in der Bewegung nicht auf- und abschieben. Sie schneiden glatt mit der Rückenlinie ab. Die Hinterläufe sind parallel zum Körper, die Schenkel werden fest angelegt. Der Körperbau der Häsin ist im allgemeinen etwas feiner als der des Rammlers, so dass das Geschlecht auch auf diese Weise äußerlich erkennbar sein muss.
Das Fell ist das rassetypische Merkmal der Rexkaninchen. Der Rexfaktor wird aus Unterwolle, Deck- und Grannenhaaren gebildet. Die senkrecht zum Haarboden stehenden Deck- und Grannenhaare schließen miteinander auf gleicher Höhe ab. Abschluss, Dichte und Stabilität dieser drei Haararten bestimmen den Rexfaktor. Die Grannenhaare dürfen höchstens 1mm überstehen, wobei die Ideallänge zwischen 17 und 20 mm liegt. Insgesamt sollte das Fell der Rexe möglichst lockenfrei sein. Das Sprunggelenk sollte bei ausgestrecktem Hinterlauf überdeckt sein.
Gewünscht wird ein zart getöntes lichtes Blau mit einem leichten bräunlichen Schimmer. Die Bauchfarbe ist etwas matter. Die Augen sind blaugrau und je nach Lichteinfall rot durchleuchtend, die Krallen sind hornfarbig. Der bräunliche Schleier darf wirklich nur ein Schleier sein. Keinesfalls darf Schleier mit Anflug verwechselt werden. Ein wirklich schöner Feh-Rex glänzt je nach Lichteinfall, immer wieder anders, immer aber hell und leuchtend. Der bräunliche Schimmer tritt an den kurz behaarten KörpersteIlen Kopf, Ohren und Laufe am stärksten in Erscheinung. Ein besonderes Augenmerk ist auch der Unterfarbe zu schenken. Diese ist geringfügig heller als die Deckfarbe. Sie grenzt jedoch nicht scharf ab und kann am Bauch in ein lichtes Blaugrau übergehen. Keinesfalls darf sie scharf abgrenzen, solche Tiere sind immer zu dunkel.
Abstehende Hinterschenkel, Hautfalten an den Hinterschenkeln, abfallende, eckige oder spitz verlaufende Hinterpartie, leichtes Durchtreten, lose am Körper sitzendes Fell. Hängehoden, leicht gespaltener Penis.
Ausgesprochener Steilrücken, Fehlen eines oder beider Hoden, Schlepphoden, völlig gespaltener Penis, Fehlen einer oder mehrerer Krallen mit Ausnahme der Daumenkrallen.
Sichtbare KahlstelIen, die von den umstehenden Haaren nicht mehr bedeckt werden. Gänzlich fehlende Spürhaare. länger als 1mm überstehende Grannen.
Etwas helle oder dunkle Deckfarbe. Leicht durchsetzte Decke. Sehr schwacher bräunlicher Schleier.
Silbrig fahle oder zu dunkle Decke. Gänzliches Fehlen des bräunlichen Schleiers. Andere als die geforderte Augenfarbe, zweierlei oder farblose Krallen. Es sind die häufigsten auftretende Fehler in den einzelnen Positionen.
Um seltene Rassen auf einen guten züchterischen stand zu bringen, sind Idealismus und finanzielle Opfer notwendig. Nur durch genaue Beobachtung der Tiere, durch gewissenhafte Aufzeichnungen, durch kritische Einstellung gegenüber den eigenen Tiere und durch rücksichtsloses Ausmerzen der Tiere mit schlechten Eigenschaften kommt man in der Rexzucht weiter. Dies erfordert viel Liebe zur Sache, Schönheitssinn und eine genaue Kenntnis der Bewertungsbestimmungen.
Franz Gerger Mai 2003
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