Text: Rexclub Württemberg und Hohenzollern
Foto: mit verschiedenen Rex-Rassen


Marder-Rexe Blau


Foto Marder-Rex

Zu einer der interessantesten Rassen gehören die Marder-Rex. Ihre Verbreitung ist relativ gering. In einigen Landesverbänden befasst sich kaum einer mit Ihrer Zucht, was eigentlich sehr bedauerlich ist. Der Marder-Rex zählt zu den spalterbigen Rassen. Die Zucht ist nicht einfach, sie ist für die Rexzüchter, die Schwierigkeiten bei der Zucht gerne auf sich nehmen und die ein breites Betätigungsfeld suchen. Kenntnisse von der Vererbungslehre vereinfachen die erfolgreiche Zucht. Dazu gehört natürlich auch etwas Fingerspitzengefühl. Der Marder-Rex gehört somit vererbungsmäßig in die sogenannte Albinoserie.

Die Standard-Forderung

Der Marder-Rex blau gehört in die Gewichtsklasse b, also über 3,00 kg. Dass Mindestgewicht liegt bei 2,35 kg, das Höchstgewicht bei 4,00 kg.


Position 2 - Körperform und Bau

Da der Marder-Rex blau keine eigene Position für Kopf und Ohren hat, werden diese Merkmale in der Position 2 mitbewertet. Der Körper der Rexkaninchen ist leichtgestreckt. Vorder- und Hinterpartie sind möglichst gleichmäßig breit und ausgeglichen, wobei sich das Kaninchen von kräftigen und geraden Vorderläufen in mittelhoher Stellung präsentiert. Der Hals tritt kaum sichtbar in Erscheinung. Der Kopf ist ein wenig länglich, Stirn- und Schnauzenpartie sind breit, die Backen kräftig. Die Ohren werden straff aufgerichtet getragen, sie sind kräftig und fleischig. In der Länge und Breite müssen sie der Körpergröße entsprechen. Die Blume wird anliegend und aufrecht getragen.

Position 3 - Fell

Das augenfälligste Merkmal der Rexkaninchen ist die Verkürzung der gesamten Haare, vor allem die mehr oder weniger starke Rückbildung der Grannenhaare. Von Besuchern der Vereinsschauen wird oft die Frage gestellt, ob das Fell geschoren ist. Das Fell ist sehr dicht und besitzt ein auf dem' Haarboden fast senkrecht stehendes Fellhaar, das auf der Rückenmitte eine Länger von 17-20 mm haben muss. Diese Eigenart verleiht dem Fell ein auffallendes Aussehen und eine Weichheit wie sie keiner anderen Rasse eigen ist. Die Marder-Rex haben fast alle eine ideale Felllänge und sind gute Fellträger.


Position 4 - Deckfarbe

Die Deckfarbe ist ein lichtes Blau. An den Seiten und Flanken verläuft die Farbe helller. Die Hinterschenkel und Schulterpartien sind etwas dunkler angedeutet. Backen, Brust und Bauch sind hellblau. Die Augen sind graublau, je nach Lichteinfall rötlich durchleuchtend, die Krallen sind dunkelhornfarbig.

Position 5 - Abzeichen

Über den rücken zieht sich ein etwas dunkler, breiter Streifen der seitlich nicht scharf abgegrenzt ist. Die Gesichtsmaske ist dunkel und erstreckt sich, ohne scharf abzugrenzen, etwa bis in Augenhöhe. Ohren, Läufe und Blume sind dunkel, dunkel schattiert ist auch die Augeneinfassung. Ideal erscheint die Maske, wenn sie sich zwischen den Augen herzförmig teilt und zu den Ohren hin die helle Deckfarbe sichtbar wird. Bei helleren Tieren mit schönen Masken gibt es leider häufiger Probleme mit unterbrochenen oder unvollständigen Rückenstreifen. Indem man mit der bürste den unvollständigen Rückenstreifen öfters gegen den Strich streicht, kann man hier etwas Abhilfe schaffen.

Position 6 - Unterfarbe

Die Unterfarbe ist bläulich und soll sich in ihrer Intensität der Deckfarbe anpassen. An den hellen KörpersteIlen ist sie heller, am Rücken und Bauch dunkler. Je dunkler die Unterfarbe ist, desto wertvoller ist das Tier für die Zucht. Der Züchter von Marder-Rexen sollte sich mit den Würfen der Ausstellungszeit anpassen. Es reicht nicht, dass alle Jungtiere in einem Monat im Nest liegen. Nach 7 Monaten sind die Tiere ausgefärbt und werden meist danach fleckig. Also werden unterschiedliche Würfe für die Ausstellung benötigt.


Leichte Fehler: Allgemeine Form- und Fellfehler, ferner Besonderheiten zum Rextyp. Etwas dunkle oder fleckige Deckfarbe. Leichte Durchsetzung mit weißen Haaren. Unvollständiger Rückenstreifen. Große Maske, Schwache oder verschwommene Abzeichen. Unreine oder durchsetzte Unterfarbe.
Schwere Fehler: Allgemeine Form- und Fellfehler, ferner Besonderheiten zum Rextyp. Völlig helle und dunkle Deckfarbe. Stark weiß durchsetzte Deckfarbe, sichtbare weiße Flecken. Andere als die geforderte Augenfarbe, zweierlei oder farblose Krallen. Völlig dunkler Kopf und Ohren. Fehler der dunklen Abzeichen. Stark unreine oder weiße Unterfarbe.

Mögliche Verpaarung

Wie schon erwähnt finden wir in der Zucht dunkle, mittelfarbige und ganz helle Tiere, von denen die mittelfarbigen als standardgerecht anzusehen sind. Zur Zucht können aber auch die anderen beiden Farben verendet werden, sogar die reinweißen Albinos oder die Russen Teilalbino, die aus der Marderzucht hervorgehen. Am besten dürfte aber immer eine Verpaarung von dunklen Mardern mit mittelfarbigen Tieren sein, wovon zur Hälfte dunkle und zur Hälfte mittelfarbige Marderkaninchen fallen.

Pflege und Ursachen der Fleckigkeit

Eine unsachgemäße Behandlung wie das grobe Anfassen an der Fellhaut beim aus der bucht nehmen, kann ebenfalls Flecken hervorrufen. Hierzu kommen Witterungseinflüsse, wie hohe Luftfeuchtigkeit und extreme Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, Außenstallungen, Transportstress bei Ausstellungen und unsachgemäße Behandlung durch den Zuträger und Preisrichter.


Ich wünsche den Marder-Rexzüchtern weiterhin viel Freude an ihrer Zucht und dass sich künftig noch ein paar Züchter mehr finden, die sich mit diesen schönen Marder-Rexen blau beschäftigen.


Franz Gerger Mai 2003



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